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IHS: Neue Autobahnen geben Österreichs BIP kaum Impulse

Investitionen in Bildung oder Schiene kurbeln die Wirtschaft an

Wien - Neue Autobahnen geben Österreichs Wirtschaft kaum Impulse. Das zeigt eine aktuelle Untersuchung des Instituts für Höhere Studien (IHS) im Auftrag der Plattform Zukunft statt Autobahn, die heute präsentiert wurde. Mit Investitionen in Bildung und Forschung können demnach deutlich höhere gesamtwirtschaftliche Wirkungen erzielt werden. "Ein Prozent mehr Steuergeld in den Autobahnbau erhöht das BIP bloß um 0,08 Prozent", betont Axel Grunt, Sprecher von Zukunft statt Autobahn. "Ein Steuereuro in die Schiene investiert bringt dreimal so viel, wie ein Euro, der in den Autobahnbau geht."

Die Ergebnisse der IHS-Untersuchung zeigen, dass Investitionen in Bildung und Forschung langfristig prinzipiell einen höheren gesamtwirtschaftlichen Nutzen zeigen als Infrastrukturinvestitionen. So bringt laut einer OECD-Untersuchung für die Industrieländer jedes zusätzliche Jahr Schulbildung langfristig eine Erhöhung des realen Bruttoinlandsprodukts pro Einwohner um 4 bis 7 Prozent.

"Langfristig sind gerade für ein Land wie Österreich, das nur in sehr begrenztem Umfang über natürliche Ressourcen verfügt, Innovationen der entscheidende Produktionsfaktor", sagt Studienautor Klaus Weyerstraß vom IHS. "Zur Steigerung des Innovationspotenzials sind ein gutes Bildungssystem sowie die Förderung von Forschung und Entwicklung unerlässlich."

Mit einer Erhöhung der realen Bildungsausgaben je Einwohner um ein Prozent kann also langfristig das reale Bruttoinlandsprodukt um 0,54 Prozent gesteigert werden. Mit dem Betrag von 3 Milliarden Euro - den Kosten für die Lobau-Autobahn - im Bildungsbereich würde das Bruttoinlandsprodukt den Schätzergebnissen zufolge langfristig um 1,6 Milliarden Euro erhöht werden.

Ein Prozent mehr Steuergeld für den Autobahnbau verbessert das BIP bloß um 0,08 Prozent. Mit Ausgaben von 3 Milliarden Euro kann das reale Bruttoinlandsprodukt langfristig um 0,25 Milliarden gesteigert werden. Dazu kommen beim Straßenverkehr noch die hohen externe Kosten - durch Lärm, Luftverschmutzung, Klimaauswirkungen, Zerstörung von Natur und Landschaft, sowie Unfälle und Staus.

Die Schätzungen der gesamten externen Kosten des Verkehrs belaufen sich für das Jahr 2000 auf 650 Milliarden Euro ohne Staukosten für die EU-15 plus Schweiz und Norwegen. Das entspricht etwa 7,3 Prozent des BIP dieser Länder. Fast 84 Prozent der externen Kosten im Verkehr entfallen auf den Straßentransport, während die Schiene nur 2 Prozent ausmacht. Würden diese externen Kosten weitgehend den Verursachern angelastet, müssten sich die Transportpreise im Straßenverkehr deutlich gegenüber der Bahn erhöhen.

"Um 3 Milliarden Euro zu verdienen müssen in Österreich 150.000 Menschen ein Jahr lang arbeiten", sagt zsa-Sprecher Axel Grunt. Die Plattform Zukunft statt Autobahn fordert von der Bundesregierung klare Prioritäten und eine Überarbeitung des aktuell vorliegenden Budgetentwurfs: "Wir brauchen Steuermittel für mehr Nachhaltigkeit, bessere Bildung, ausreichend soziale Dienstleistungen und eine Stärkung von Demokratie und Menschenrechten," fordert Grunt.

Die Studie "Gesamtwirtschaftliche Wirkungen verschiedener Arten von Staatsausgaben" finden Sie hier:
http://zukunftsbausteine.files.wordpress.com/2012/10/ihs_kaum-bip-impuls-durch-autobahn.pdf

Rückfragehinweis:
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Email: axel.grunt@zukunft-statt-autobahn.at

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